Herbst-Gedicht (2016)
Nach meinem ersten Herbst-Gedicht aus dem Jahr 2010 nun 6 Jahre später ein versöhnliches Gedicht zur selben Jahreszeit.
Morgentliche Träumerei
Mühelos rolle ich den Berg hinunter
und biege ab, die Opéra zu meiner Rechten,
überquere die Rhône und werde munter.
Der Sonne Strahlen sich durch Morgennebel flechten.
Das gleißende Licht bringt mich zum Niesen,
und dass seit jeher an der selben Stelle.
Der Schein bricht sich im Tau der Uferwiesen,
auf dass ihr Glanz den jungen Tag erhelle.
Dann ungefähr eine halbe Stunde vor acht Uhr,
passiere ich die sonnengekrönte Präfektur.
Freilich kann man Sie vom Ufer aus nicht sehen,
dennoch kann ich dem Bann Ihrer nicht entgehen,
der es vermag meinen Gedanken ihren freien Lauf zu nehmen,
sie dort Kreise ziehen zu lassen und ganz für sich einzunehmen.
Derweil mein Rad mich weiter Richtung Süden trägt
und ich mich glücklich dieser Gegenwart besinne,
mein Herz mitunter völlig neue Rhythmen schlägt
und ich hellwach dem altgewohnten Trott entrinne.
Die Rhône ziert keine Welle, es verkehrt kein Frachter.
Sie erscheint ganz still und ruhig in ihrem Lauf,
doch verborgen dem oberflächlichen Betrachter,
birgt ihre Tiefe Bewegendes zuhauf.
Verfasst am 23. September 2016.