Ankunft in Pisco
Die Fahrt von Ica nach Pisco war vergleichbar kurz. Nur 4 Stunden mit dem Bus. Allerdings hielt der Bus auch einige Male, um "fliegende Händlerinnen", die Getränke und verschiedene Knabereien verkaufen, ein- und aussteigen zu lassen. Daneben lief auch ununterbrochen der Fernseher und Kinder brüllten aus unterschiedlichen Ecken des Busses - aber wenigstens kamen wir auf der asphaltierte Straße gut voran und so wurden wir schließlich ca. 5 km vor Pisco aus dem Bus gelassen. Den restlichen Weg mussten wir mit einem Colectivo fahren. Gleich nachdem wir aus dem Colectivo gestiegen waren, fielen die Touranbieter wie Aasgeier über uns her. Wir schnappten uns unser Gepäck und suchten ersteinmal eine ruhige Bank, um uns zu orientieren. Letztendlich folgten wir einem guten Angebot eines Anbieters, bei dem wir auch die Tour am folgenden Tag machen sollten. Die vermittelte Unterkunft lag in der Nähe des Stadtzentrums, was wichtig war, da Pisco sonst eine relativ gefähliche Stadt für Touristen ist und der Stadtkern noch relativ gut überwacht zu sein scheint. Wir besuchten den Markt, holten uns an Straßeständen etwas zu essen und schlenderten so ein wenig in Pisco herum. Nachdem Pisco 2007 von einem Erdbeben heimgesucht wurde, ist noch lange nicht alles aufgebaut. Man hat den Eindruck, als herrschte erst kürzlich ein Bürgerkrieg - so zerstört sahen die Häuser aus. Alles in allem hat es uns nicht besonders gut in Pisco gefallen. Robert hatte zudem auch noch mit heftigen Bauchscherzen und Husten zu kämpfen,so dass wir an jenem Tag auch früh ins Bett sind. Am nächsten Tag sollten wir auch schon um 7 Uhr zu unserem Tagesausflug zu den Islas Ballestas und zur Halbinsel Paracas abgeholt werden.
Islas Ballestas und Halbinsel Paracas
Nachdem wir gefrühstückt und unser Gepäck sicher verstaut hatten, ging es mit 30 minütiger Verspätung endlich los. Wir wurden zum Hafen von Pisco gefahren und stiegen dort in ein relativ modernes Schnellboot um. Mit uns waren ca. 20 andere Touristen aus verschiedenen Teilen der Welt (Tschechen, Estländer, Holländer, Amerikaner...). Geleitet wurde diese Tour von einem aufgeweckten Perunaner, der sogar ein paar Brocken Deutsch konnte. Es ging mit einem rasanten Tempo auf dem Pazifik in Richtung Islas Ballestas. Die Fahrt über das Meer führte zunächst an Puerto San Martin vorbei. Dann kam in Hanglage der riesige, als El Candelabro bezeichnete Dreizack im Wüstensand in Sicht. Dabei handelt es sich um ein in den Wüstensand eingekerbtes Bild, das ca. 180 m hoch und 70 m breit ist. Es ist vom Wasser aus gut sichtbar, uralt und bis heute immernoch rätselhaft. Schließlich näherten wir uns den Islas Ballestas: eine wild zerklüftete Inselgruppen mit Klippen und ungewöhnlich geformten Felsen. Zehntausende von Seevögeln, wie Pelikane, Guanay, und viele andere nisten dort an den steilabfallenden Hängen oder schießen im Sturzflug auf Nahrungsjagd in die Fluten des Pazifik. Wir haben auch die possierlichen Seelöwen, Robben, Humboldt-Pinguine und Delphine gesehen. Uns wurde gesagt, dass die Inseln nicht betreten werden dürfen und daher die Tierwelt nur vom Boot aus erlebt werden kann. Zurück am Hafen hatten wir Zeit für ein kleines Picknick, bevor es mit einem anderen Guide weiter zur Halbinsel Paracas ging. Wir fuhren durch eine wüsten-ähnliche Landschaft, die uns sehr an unsere Zeit in Uyuni erinnerte. Wir hielten schließlich an einem Küstenstreifen mit amtemberaubendem Ausblick aufs offene Meer. Leider hatten wir kein besonders gutes Wetter. Weiter ging es nach Lagunillas, einem kleinen Fischerdorf. Dort habe ich auch ein wirklich gutes Fischgericht gegessen, während es Robert immer noch schlecht ging und er nur einen Cocatee trinken wollte. Zurück in Pisco, machten wir uns unverzüglich auf den Weg nach Lima, auch um evtl. noch eine Arzt für Robert aufzusuchen.
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