Wie zuvor erwähnt, haben wir uns für eine viertägige Wanderung mit dem Ziel der vielen nur von Photos bekannten, alten Inka-Stadt entschieden. Die ersten drei Tage wird mehr oder weniger gewandert, der letzte Tag wird Machu Picchu besichtigt.
Eigentlich wird für den Trail 5 Tage veranschlagt. Da wir aber schließlich nicht ewig Zeit haben, haben wir von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, uns zum Endziel der ersten Tages mit Taxi fahren zu lassen.
Tag 1
Hierfür sollten wir bereits 2:30 Uhr morgens vom Taxifahrer an unserem Hotel abgeholt werden. Jedoch war das Taxi überpünktlich und schon eine halbe Stunde eher da.
Nach einer aufregenden Taxifahrt entlang sehr, sehr, sehr, eigentlich viel zu schmaler Hangstraßen (zum gänzlich ungesicherten mehrere Hundert Meter tiefen Abgrund nicht immer 50 cm Abstand zum Auto) sind wir doch noch wohlbehalten im Lager angekommen.
Dort haben wir dann gerade kein richtiges Frühstück mehr abbekommen, die Lasten etwas auf die Pferde umverteilt (einen Teil des Gepäcks hatten wir bereits in der Reise-Agentur gelassen) und sind dann aufgebrochen um den Abra Salkantay zu erklimmen.
Die erste halbe Stunde ist Marie vorne weggerannt, während Robert (also ich) das Schlusslicht der dreizehnköpfigen Truppe bildete, natürlich nur, weil ich krank war. (Hierzu gibt es noch ein paar andere Theorien.)
Nicht lange, und Marie und ich haben uns dann in der Mitte getroffen, denn die nächsten Stunden sollte es dann nur sehr langsam im 45°-Winkel aufwerts gehen. Ich kann mich an nichts anstrengenderes überhaupt erinnern. Man sollte hierbei nicht vergessen, dass die ganze Wanderung ca. 4000 über N.N. statt fand. Dort ist die Luft bereits merklich dünner und selbst kurzes Rennen kann einen außer Atem bringen.
Die Landschaft war am ersten Tag ganz von Gebirgsbächen und Felsen verschiedenster Farben geprägt. Wir haben an diesem ersten Tag die Vegetationsgrenze wie auch die Schneegrenze erklommen. Noch am selben Tag sind wir auf der anderen Bergseite in den tropischen Nebelwald abgestiegen. Hier hieß es dann zum ersten Mal: Moskito-Alarm!
Am Abend haben wir dann unser eigenes Zelt eingeweiht.
Tag 2
Am zweiten Tag sind wir auf halber Berghöhe dem langgestreckten Flusstal gefolgt. Wir haben einige Arten von Orchideen, Farne, so etwas wie Lianen, Maracuja-Bäume, Bananen-Stauden, Palmen und Hunde, Hühner, Schweine sehen können. Alle paar Kilometer kommt man an Holzhütten vorbei, wo neben Cola, Inca-Kola, regionalen Früchen auch Snickers und Mars kaufen kann.
Am Abend bestand die Möglichkeit einen exklusiven Ausflug in ein Thermalbad zu machen. Dort haben wir nach langer Zeit endlich mal wieder ein lang ersehntes Bad im warmen Wasser nehmen können. Um uns herum die kilometerhohen Berge - es war eine sehr beeindruckende Atmosphäre.
Zur Nacht hin wurde wieder gezeltet.
Tag 3
Der dritte Tag war nicht mehr so anstrengend. Aufrund eines Erdrutsches vor einer Woche wurden wir aus Sicherheitsgründen die erste Etappe mit dem Bus gebracht. Die Zweite führte uns dann entlang der Schienen bis nach Aguas Calientes, der Stadt zu Fuße Machu Picchus. Die einzelnen Gruppenmitglieder wurden dort auf verschiedene Hostels vereilt. Es war auch noch genug Zeit sich die Stadt anzuschauen und ins Internet zu gehen. Marie hat sich dort Shaihatsu-massieren lassen - die Stadt besteht förmlich nur aus Massage-Salons, Restaurants und Hostels. Auf der Straße vergeht keine Minute in der diese Leistungen einem nicht aufgezwungen werden.
Tag 4
Am letzten Tag hieß es noch mal früh aufstehen. Um 4:00 morgens war bereits Treffpunkt der Gruppe in der Ortsmitte - aufstehen mussten wir noch früher.
Als Salkantay-Trekker haben wir natürlich nicht den Bus von Aguas Calientes bis zum Eingang zu Machu Picchu für 7 Dollar genommen, sondern haben uns für die 1750 überdimensionierten Steinstufen entschieden. Schon etwas müde (aus zweierlei Gründen) haben wir schließlich den Eingang von Machu Picchu erreicht.
Dort warteten bereits ca. 40 weitere Abenteuerlustige, die sich ebenso nicht für den Bus entschieden hatten, welche erst später im 15-Minutentakt insgesamt an die 4000 Leute pro Tag an die Pforte zu Machu Picchu fahren würden.
Und mittendrin: Thomas und Anita. Nirgendwo anders hätte man sich wohl eher treffen können. Als gegen 6 Uhr der Einlass öffnete, haben wir vier uns dennoch den jeweils eigenen Guides angeschlossen, uns jedoch aber in Cusco verabredet.
Machu Picchu
Nach einer knapp zweistündigen Führung haben wir auf den für Machu Picchu typischen Grasterassen (früher für Landwirtschaft) erst einmal gerastet. Um 10 Uhr haben wir dann den Aufstieg auf den benachbarten Berg Waynapicchu (Junger Berg) gewagt. Das bedeute noch einmal einen ähnlichen, anstrengenden Weg in die Höhe wie zu Machu Picchu selbst.
Wir haben den Gipfel erklommen und sind auch sicher wieder abgestiegen.
Zum Schluss haben wir uns noch die nicht in der Führung eingeschlossenen Teile von Macchu Picchu angeschaut und dabei auch ein paar weitere Lama-Fotos schießen können.
Gegen Nachmittag sind wir dann die Stufen nach Aguas Calientes wieder hinabgestiegen, haben unser Gepäck vom Hostel geholt und sind mit Zug und Bus nach Cusco zurückgefahren.
Am Plaza de Armas (dem Ortmittelpunkt beinahe jeder peruanischen Stadt) haben wir dann Thomas und Anita wieder getroffen. Die folgende Nacht haben wir im selben Hostel genächtigt.
Tag danach
Am Tag darauf haben wir erst einmal unser Gepäck neu sortiert und uns noch den berühmten 12-eckigen Mauerstein aus der Inka-Zeit angeschaut. wir waren alle gemeinsam ein weiteres mal beim Markt und haben schließlich Anita und Thomas wieder verabschiedet, deren nächstes Ziel Lima sein sollte.
Wir selbst sind am Abend nach Huacachina (Oase nahe Ica) aufgebrochen, wo wir am nächten Morgen gegen 9 Uhr angekommen sind.
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