Ich sitze hier gerade in einem Internet-Café in einem kleinen Dorf nahe Chiclayo. Morgen werden wir die Ruinen einer Preinka-Kultur erkunden - und zwar zu Pferde. Die Mittagshitze ist draußen nicht auszuhalten. Daher gönnen sich Marie und ich hier im Internet-Café ein paar schattige Stunden bis die Sonne nicht mehr so hoch steht.
Doch bevor wir euch ab morgen von unseren Reitversuchen berichten können, noch ein paar Worte zur zweiten Hälfte unserer Urwaldtour.
3. Tag
Am vorletzten Tag hieß es noch einmal früh aufstehen. Wir sind also früh um 5 Uhr aus unseren "Betten" gekrochen um noch einmal Tiere im Urwald aufzuspüren. Als wir gegen 9 Uhr zu unserem Boot zurückkehrten um zu frühstücken, hatten wir weit oben in den Baumwipfeln einen Affen gesehen, der jedoch mehr einer schwarzen Wildkatze glich.
Wir haben uns schließlich, als wir fertig gegessen hatten, von den Bewohnern dort verabschiedet und sind aufgebrochen andere Flussarme zu erkunden.
Nach ein paar Stunden im Boot haben wir dann ein wirklich großes Dorf der Shipibo mit 400 Einwohnern erreicht. Dort haben wir auch ein Blick in die beiden Schulen (Grundschule und Sekundarschule) werfen können. Das war ganz interessant. Gegen Nachmittag haben wir das Dort schließlich wieder verlassen.
Wir hielten an einer Uferstelle, bei der ein ganz merkwürdiger Baum wächst. Von den Ästen des Baumes wachsen Lianen herab, die, sobald sie den Boden erreichen, sich fest verwurzeln und sich bald zu einem dicken Stamm ausbilden.
An diesem Ufer haben wir dann schließlich auch nach Piranjas geangelt. Als Köder dient hier nicht etwa ein Wurm, sondern ein noch blutiges Stückchen eines anderen Fisches. Nach 10 Minuten hat bei Marie dann schließlich ein Piranja angebissen. Der arme Fisch landete dann nicht mal eine halbe Stunde später auf meinem Mittagsteller. Piranjas haben ziemlich viele Greten und nicht so viel Fleisch. Lohnt sich also nicht wirklich.
Piranjas waren in diesem Fluss übrigens allgegenwertig. Wir haben die Gräten und Reste vom Mittagessen immer in den Fluss geworfen, der an dieser Stelle sofort zu blubbern anfing. Unter der Wasseroberfläche haben sich die kleinen Piranjas um unsere Abfälle gestritten. Weiterhin sieht man oft Piranjas scheinbar grundlos aus dem Wasser springen.
Als es dann schließlich dunkel geworden war, haben wir uns noch auf die Jagd nach Krokodilen begeben. Wir haben noch viele weitere Licht reflektierende Krokodil-Augenpaare in dieser Nacht gesehen. Einmal haben wir es geschafft mit dem Boot dem Krokodil so nahe zu kommen, dass wir seinen Kopf sehen konnten und eine Vorstellung von der Größe des Tieres bekamen.
Die Nacht haben wir dann im Boot geschlafen.
4. und letzter Tag
Da wir die letzte Nacht erst spät ins Bett gekommen waren, haben wir die letzte Nacht etwas länger schlafen können.
Am letzten Tag ist dann nicht mehr viel passiert: Wir sind den ganzen langen Weg aus dem Urwald wieder zurückgefahren. Sehr entspannend. Bei einem Nickerchen im Boot hat sich dann Marie den linken und ich mir den rechten Arm verbrannt. Uneingecremt in der Mittagssonne zu liegen ist hier einfach etwas, was nicht lange gut geht.
Gegen 5 Uhr nachmitags sind wir dann wieder in Pucallpa angekommen. Wir haben uns dann gleich die Busfahrkarten für den Nachtbus nach Lima gekauft. Diesmal sind wie "Servicio Especial - VIP" gereist. Der Bus hat nur selten angehalten, es gab keine nervigen Verkäufer oder Prediger und wir haben 6 Stunden weniger gebraucht als für den Hinweg.
Lima
In Lima angekommen, haben wir uns wieder gleich die Karten für die Weiterfahrt gesichert. Und zwar nach Chiclayo. Da der Bus erst abends losfuhr, konnten wir uns noch einen Tag das Zentrum von Lima anschauen. Dafür hatten wir das letzte mal keine Zeit.
Leave a comment