Mir ist kalt. Der November neigt sich dem Ende. Beim Packen meiner Sachen vor
meiner Ankunft in der neuen Wahlheimat Marseille war ich wohl etwas zu optimistisch
das hießige Klima betreffend. Tatsächlich war es in der September-Woche, in der
ich Marseille meinen ersten Besuch abstattete, aus deutscher Pespektive noch
Hochsommer. Doch seit Anfang November ist es damit schlagartig vorbei.
Ich erinnere mich an die Bemerkung meiner Vermieterin, dass die Wohnung in der
in Frankreich für Mietobjekte obligatorischen Energie-Bewertung leider nicht mit
Bestnoten aufwarten kann. Meine Wohnung/Zimmer ist mit einem einzigen elektrisch
betriebenen Heizkörper ausgestattet. Ich heize also mit Atomstrom. Von den 58
Reaktorblöcken in ganz Frankreich (9 in ganz Deutschland) befinden sich 6 alleine
zwischen Marseille und Genf. Man kann also von dezentralem Atomstrom aus der Region
sprechen. Von der dort erzeugten Wärme ist hier leider nicht viel zu spüren.
Ich ziehe mir einen zweiten Pullover an, stelle meine Möbel um und nehme direkt
neben der Heizung Platz. Zum Abend hin wird es noch ein wenig kühler. Ich mache
mir warme Gedanken: In eine Sauna müsste man heute gehen. Einfacher gesagt als getan.
The not so expansive French mobile phone operator free.fr offers some nice extras for their clients. People can use the free.fr hotspots, which you can find at many places in French cities. Unfortunately you have to login manually using the gateway page https://wifi.free.fr/ for every wifi reconnect. Ähm – do you really have to?
Wir1 erwachen im Hostel „Los Camellos“ in San Christóbal de Las Casas, Mexiko. Es ist noch recht früh (6:30h) und wir beschließen noch etwas im Bett zu verweilen, nachdem tags zuvor der Tagesausflug zur historischen Maya-Stätte Palenque kurzfristig auf 4:50h vorverlegt wurde2 und daher noch etwas Schlaf nachzuholen ist. Nach nur 5 Minuten überzeugt uns der Magen, dass es doch besser wäre jetzt sofort aufzustehen. Seit 2 Wochen arbeiten wir jetzt schon eher gegeneinander als füreinander – die lokale Kost scheint doch gewöhnungsbedürftiger zu sein als zunächst angenommen. Vielleicht ist es auch die Erkältung, die wir seit bald 2 Wochen nicht richtig los werden. Das Wetter tut hier sein übriges. Seit bald einer Woche erfreuen wir uns doch unserer Regenjacke und warmer Pullover. In schlechten Momenten kommt uns der Gedanke krank und blass nach 4 Monaten Karibik/Mittelamerika nach Hause zurück zukehren. Immerhin regnet es diesen Morgen nicht. Es besteht Aussicht auf Besserung.
Wir befinden uns1 im Innenhof eines in der 4a Calle poniente befindlichen Kolonialbaus in Antigua Guatemala. Das hohe Eingangsportal ist aufwendig restauriert. Der Boden ist noch nass – gerade wurde wieder ausgewischt2. Durch einen Torbogen gelangen wir in den im Innenhof gelegenen Garten, welcher von Bäumen und Hecken sowie Wandelgängen zu zwei Seiten gesäumt ist. Die Mitte des Gartens ziert einer der größeren Springbrunnen. Das Panorama wird von dem Vulkan Agua dominiert, dessen Spitze einige Wolken durchbohrt und jene somit scheinbar am sonst azurblauen Nachmittagshimmel zu fixieren scheint. Eine Anzahl von Tischen und Bänken lädt dazu ein sich hier niederzulassen und zu verweilen. Auf der Bank nahe des Brunnens sehe ich Ronald sitzen. Ich gehe zurück zum Eingangsportal an den Ketchup-Spendern vorbei und bestelle mir das McMenu dél Dia (ein doppelten Cheeseburger, Pommes, Cola) und einen einfachen Cheeseburger für 38 Quetzales, also 3,80€. Dann setze ich mich wieder in den Garten und schaue zu, wie die jungen, uniformierten Guatemalteken ihre Hausaufgaben machen und ein paar Touristen (wahrscheinlich US-Amerikaner) mit ihren Eifons spielen. Ist die Welt nicht friedlich?
Ich bediene mich hier dem stilistischen Mittel einer besonders ausgefeilten Erzählsituation (ein tolles Beispiel im Wiki!) – was tut man nicht alles, damit sich die Leser nicht langweilen! Oder bin ich es, der hier zu viel Zeit hat? ↩︎
Tatsächlich ist das hier in Zentral-Amerika häufig so. Sobald einmal alle Flächen ausgewischt wurden, beginnt das Reinigungspersonal sogleich von vorne den Schmutz von rechts nach links zu wischen. Es erinnert mehr an Bodenbefeuchtung denn an ernsthaftes Reinigen. Hierbei lässt sich natürlich nicht ausschließen, dass damit doch graduelle hygienische Verbesserungen einhergehen. ↩︎
Nachdem einmal mehr aufgezeigt wurde (Prism, Tempora), wie transparent man doch im Internet ist, sind Themen wie Datensparsamkeit, Datenschutz und Kryptographie wieder prominent in den Medien vertreten.
Eine kurze Link-Sammlung zu Verschlüsselungstechniken für jedermann.